ist die Zusammenarbeit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bzw. deren Interessenvertretungen. Ein sozialpartnerschaft- I liches System kann nur auf dem Grundsatz der Gleichberechtigung und einer gewissen gleichmäßigen Machtverteilung funktionieren. Die Sozialpartnerschaft hat sich in Österreich als Gegenprinzip zum Klassenkampf bewährt. Österreich kann geradezu als ein Musterland der Sozialpartnerschaft gelten. Im einzelnen vollzieht sich diese Zusammenarbeit der Sozialpartner (Wirtschaftskammer Österreich, Bundesarbeitskammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreich bzw. deren Teilorganisationen) in der + Paritätischen Kommission für Lohn- und Preisfragen und deren Unterausschüssen (Preisunterausschuß, Lohnunterausschuß, Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen) sowie in verschiedenen Fonds, Gremien, Selbstverwaltungsorganen und Beiräten. In Österreich hat sich die Sozialpartnerschaft im besonderen auch als Zusammenarbeit der Sozialpartner gemeinsam mit Regierungsstellen bewährt. Insgesamt übt die Sozialpartnerschaft einen ausgleichenden Einfluß im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie der Wirtschafts- und Sozialverwaltung aus. So haben die Sozialpartner immer wieder durch gemeinsame Absprachen, aber auch durch Erstellung von Gutachten (so durch den Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen) einen ausgleichenden Einfluß in strittigen Wirtschaftsfragen ausgeübt, so bei Arbeitszeitverkürzungen; besondere Bedeutung kommt der Sozialpartnerschaft in der Zweiten Republik im Bereich der Lohn- und Preispolitik zu. Mit der Verhinderung von + Streiks und Aussperrungen hat die Sozialpartnerschaft sich günstig auf die wirtschaftliche Entwicklung und insbesondere das + Wirtschaftswachstum ausgewirkt. Es ergeben sich allerdings auch deutliche Grenzen für die Sozialpartnerschaft: Diese soll die Regierung nicht ersetzen. Die Vereinigung „Made in Austria“ ist ein gutes Beispiel für funktionierende Zusammenarbeit im Rahmen der Sozialpartnerschaft.
