Nationalbank

ist die Kurzform für die 1922 gegründete »Österreichische Nationalbank«. Ihre Rechtsstellung und Aufgaben sind durch das Nationalbankgesetz geregelt. Sie ist eine Aktiengesellschaft, deren Hauptaktionär der Bund ist. Die Nationalbank hat eine Reihe von Aufgaben: die Regelung des Geldumlaufes in Österreich durch die Ausgabe von Banknoten, Scheidemünzen und Schöpfung von Sichtguthaben (Giralgeld); die Sorge für den Ausgleich der Zahlungsbilanz; Bedachtnahme auf die Wirtschaftspolitik der Regierung bei der Festlegung der Richtlinien der Währungs- und Kreditpolitik, sie darf aber keine Kredite an Bund, Länder oder Gemeinden geben; Aufrechterhaltung der Kaufkraft des Schilling. Notenbankpolitik ist der Inbegriff aller währungs- und kreditpolitischen Maßnahmen, die den Geldumlauf regeln und damit die Geldwertstabilität beeinflussen. Erstrangiges Ziel einer Notenbankpolitik ist die Gewährleistung der Stabilität der Währung und die Sicherstellung der Finanzierungsmöglichkeiten der Volkswirtschaft. Im Rahmen der Notenbankpolitik kommt der Diskontpolitik eine besondere Bedeutung zu: Die Nationalbank verändert die Bankrate (Diskontsatz, d. i. der Zinssatz, den die Notenbank den Kreditinstituten beim Ankauf von Wechseln berechnet). Eine Erhöhung des Diskontsatzes bewirkt eine Verteuerung der Kredite, eine Verminderung eine Verbilligung. Je nach der konjunkturellen Entwicklung beeinflußt die Diskontpolitik den Wirtschaftsablauf: Erhöhungen des Diskontsatzes können durch die damit verbundene Verteuerung der Kredite einer Überhitzung der Konjunktur entgegenwirken. Lombardkredite (Darlehen) werden in ähnlicher Weise gegen Hinterlegung von Wertpapieren gewährt. Mit der Verpflichtung zur Haltung von Mindestreserven bei der Notenbank beschränkt sie die Geldschöpfungskapazität der Kreditinstitute. Offenmarktpolitik nennt man den Ankauf bzw. Verkauf von Wertpapieren durch die Nationalbank. Beim Ankauf von Wertpapieren erhöht die Nationalbank den Geldumlauf durch die dafür ausgegebenen Banknoten, beim Verkauf vermindert sie den Geldumlauf.

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