Monetarismus

ist eine wirtschaftspolitische Konzeption: Beim Monetarismus steht die Geldwertstabilität im Vordergrund; Abbau von Budgetdefiziten und von Staatsverschuldung sind wesentliche Ziele, durch deren Erreichung man sich eine gesunde Wirtschaftsentwicklung verspricht. Die monetaristische Wirtschaftspolitik (z. B. in Großbritannien von der Regierung Thatcher durchgeführt) steht im Gegensatz zum Keynesianismus, bei dem die Schaffung von Arbeitsplätzen auch durch steigende Staatsverschuldung im Vordergrund steht. Die Problematik des monetaristischen Konzeptes ist, daß radikale Budgetsanierungen und Senkungen der Staatsverschuldung zum Verlust von Arbeitsplätzen führen können, das Problem des Keynesianismus liegt darin, daß die steigende Staatsverschuldung die Tendenz hat, sich ungebremst weiterzuentwickeln, weil es permanent Gründe für Staatsinterventionen gibt. Am Beispiel Schwedens zeigte sich in den letzten Jahren, daß die permanente Weiterführung einer keynesianistischen Politik bis zum Staatsbankrott führen könnte und letztlich ein radikaler Kurswechsel notwendig wird. Die Anwendung rein monetaristischer Konzepte brachte besonders bei der Umstrukturierung der ehemaligen kommunistischen Wirtschaften der Länder Zentral- und Mitteleuropas große Übergangsprobleme; dennoch zeigt sich, daß jene Länder, die solche Konzepte anwendeten, am raschesten den Übergang zur Marktwirtschaft schafften (Tschechien, Slowenien, Polen, teilweise auch Ungarn). Der Internationale Währungsfonds verlangt für Unterstützungen von den Staaten meist radikale Wirtschaftsreformen im Sinne des Monetarismus.

Hinterlassen Sie eine Antwort