Lagerwesen

nennt man die gesamte Vorratshaltung eines Unternehmens. Die richtige Lagerhaltung ist für Erzeugungsbetriebe genauso wichtig wie für Handelsbetriebe. Die Lagerhaltung hat die zeitliche Differenz zwischen Einkauf und Verbrauch bzw. Verkauf zu überbrücken. Diese Funktion erstreckt sich beim Handelsbetrieb in erster Linie auf die Handelswaren, während andere Lagergüter von verhältnismäßig geringer Bedeutung sind (z. B. Verpackungsmaterial, Betriebsstoffe wie Heizmaterial usw.). Im Erzeugungsbetrieb umfaßt das Lager: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe; Ersatzteile; Zubehörteile; Hai bfertigerzeugnisse; Fertigerzeugnisse; (eventuell Handelswaren). Zwischen einzelnen Stufen des Fertigungsprozesses sind außerdem fallweise Zwischenlager noch nicht fertig bearbeiteter Teile oder Erzeugnisse erforderlich. Das Lager ist das Zwischenglied zwischen Materialbeschaffung und Materialverwendung. Es ist sozusagen der Puffer zwischen Materialanlieferung und -verbrauch und muß sowohl eventuelle Lieferverzögerungen als auch fallweisen Stoßbedarf überbrücken können. Daher ist das Problem der Lagerhaltung umso einfacher, je gleichmäßiger der Verbrauch und je verläßlicher die Anlieferung erfolgt. Bei der Organisation des Güterverkehrs kauft der Spediteur für die Abwicklung der Speditionsaufträge die Leistungen der einzelnen Verkehrsträger ein und übernimmt die Lagerung, das Bestandsmanagement, die Kommissionierung und die I Iieferung von Vorprodukten im Rahmen eines mit dem Auftraggeber abgestimmten Logisti kkonzepts. GroRe Lagerbestande binden viel Kapital und stellen damit eine Belastung für die Unternehmen dar. Zu geringe Lagerbestände können eine Storung im Produktionsprozeß oder der Verkaufstätigkeit mit sich bringen; die damit verbundenen Terminschwierigkeiten und allenfalls notwendigen Schnelleinkäufe konnen zu Verlusten und zur Gefährdung von Unternehmungen führen (siehe auch + just in time.).

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