Im Jahre 1994 führte die EU eine Bewertung für den Energieverbrauch von Elektrogeräten ein. Damit sollten und sollen sparsame Geräte im Verkauf gefördert werden, um so mehr Energie einzusparen.
Dabei handelt es sich um Einteilungsnoten nach dem englischen Schulsystem. Von 1994 bis 2003 gab es A bis G, wobei A die beste Note ist und G die schlechteste. Ab 2003 wurde, um der inzwischen verbesserten Effizienz der Geräte Rechnung zu tragen, die Note A++ bis G eingeführt und ab 2010 wurde dies auf A+++ bis G erweitert. Um für höhere Aufmerksamkeit zu sorgen, wurde die Benotung mit unterschiedlichen Farben hinterlegt. A+++ bekam ein sattes Grün, während die schlechteste Note G mit Tiefrot gekennzeichnet ist.
Bei der hohen Anzahl an unterschiedlichen Elektrogeräten in österreichischen Haushalten und Europa allgemein kann eine Einsparung an Energie nur über den geringeren Verbrauch der Geräte erfolgen.
Im Durchschnitt stieg der Energieverbrauch im privaten Sektor in den letzten Jahren um 2 %. Allerdings verlangsamte sich der Anstieg in den letzten drei Jahren deutlich, was auf die Energieeffizienzmaßnahmen zurückzuführen ist.
Elektrogeräte für den Endkunden entwickeln sich immer mehr, dank Billigproduktionen aus Asien, zu Wegwerfartikeln. Die Haltbarkeitsdauer eines Gerätes wird immer kürzer und eine Neuanschaffung wird notwendig. Bei Geräten, die über das Jahr gesehen, wenig genutzt werden, spielt die Energieeffizienz keine so tragende Rolle. Zum Beispiel die Bohrmaschine, die gelegentlich beim Aufhängen eines Bildes zum Einsatz kommt. Eine Waschmaschine aber, die je nach Größe der Familie durchaus täglich zum Einsatz kommen kann, trägt sehr zum Energieverbrauch in den Haushalten bei. Die Gründe, in eine höhere Energieeffizienz zu investieren, liegen also im höheren Einsatz.
Warum ein Gerät der Klasse A+++ kaufen? Wesentlich geringerer Stromverbrauch, in der Regel effizientere Technik und damit höhere Lebenserwartung des Gerätes.
Warum kein Gerät der höchsten Klasse kaufen? Nur gelegentlicher Einsatz und bei einigen Geräten ist durch schnellen Designwechsel das gekaufte Modell schnell veraltet.
Bei der Anschaffung neuer Geräte sollte immer die Frage gestellt werden: “Wie oft benötige ich den Artikel?“
Der Einzelhandel stellt gerne die Geräte mit der höchsten Energieeffizienz in den Vordergrund, die aufgrund ihrer Bauart, sprich Größe und technische Raffinessen, auch am teuersten sind. In de Regel entsprechen diese aber gar nicht dem Bedarf des Käufers. Wie viele 2 Personenhaushalte benötigen schon einen zweitürigen, schrankwandgroßen, Kühlschrank?
Die Einteilung in effiziente und weniger effiziente Geräte ist sicher der richtige Weg, um Energie zu sparen.
Allerdings nutzt der Einzelhandel die Auszeichnung auch zur meist ungerechtfertigten höheren Preisauszeichnung der betreffenden Geräte.
Um dem entgegenzuwirken, nützt nur der Vergleich der Preise und der konsequente Einkauf bei dem günstigsten Anbieter, wobei günstig nicht gleich billig heißen soll. Eine online bestellte Waschmaschine kann zwar das preiswerteste Angebot sein, aber den Kundenservice des Elektrofachhändlers um die Ecke kann der Online-Händler in der Regel nicht bieten.