Hohe Zinsen und doch schlechtes Geschäft durch Inflation

Der österreichische Sparer kann sich über die nun leicht erhöhten Sparzinsen freuen. Dennoch ist es ein Fehler, wenn von einem Vermögenszuwachs durch die Zinsen ausgegangen wird. Leider vernichtet die Inflation in Österreich die Kaufkraft des Geldes schneller, als es die Sparzinsen ausgleichen können. Die Inflationsrate liegt leider über 3% und es ist auf absehbare Sicht nur eine moderate Abschwächung zu erwarten.
Die Fachleute rechnen auch für die nächsten 2 bis 3 Jahre mit steigenden Zinsen. Wenn man unterstellt, dass die Politik die Euro- und Schuldenkrise in den Griff bekommt, dann werden die Zinsen auch wieder das Niveau der Inflation erreichen. Eventuell werden sie sogar wieder darüber hinaus steigen. Leider ist da Anlageniveau in Österreich momentan erheblich von der Inflationsrate entfernt. Dazu kommt die sehr umstrittene Kapitalertragsteuer Kest. Der mutige Anleger verlässt deshalb den österreichischen Anlageraum und wechselt zu Direktbanken, etwa in Deutschland. Dort ist das Zinsniveau etwas höher und die Kapitalertragsteuer ist nicht sofort fällig. Sie wird in Deutschland für den Österreicher nicht erhoben, sondern bleibt auf seinem Konto liegen. Der Sparer muss sie mit der nächsten Steurerklärung aber dann nachzahlen. Wenigstens konnte aber auf diese Weise das Geld noch auf dem Konto liegen und ebenfalls noch für einen Zinsertrag arbeiten. So kann man der Inflation zumindest ein kleines Schnippchen schlagen und die Kapitalertragssteuer zumindest zeitlich verschieben.

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