Lebensstandard

bezeichnet das Niveau, das durch die Menge an Gütern und Dienstleistungen bestimmt wird, über die ein Haushalt oder eine Volkswirtschaft verfügt. Der Lebensstandard eines Volkes wird von der Höhe seines Sozialproduktes und der Verteilung der Einkommen und Vermögen bestimmt. Davon unterscheidet sich der Lebensstandard des einzelnen Menschen, der vom jeweiligen Einkommen und dem Vermögen abhängt. Für internationale Vergleiche wird das durchschnittlich^ Volkseinkommen herangezogen. Maßgebend ist die reale Kaufkraft als Menge der mit dem Einkommen zu erwerbenden Güter und Dienstleistungen. Niedriger Lebensstandard ist dann gegeben, wenn der Anteil der zur Lebenserhaltung notwendigen Güter (wie insbesondere Grundnahrungsmittel und Bekleidung) am Einkommen sehr groß ist. Bei höherem Lebensstandard tritt eine Steigerung der Ausgaben für den gehobenen Güterbedarf und entsprechende Dienstleistungen (Fremdenverkehr, Bildung, Unterhaltung) stärker hervor. Internationale Vergleiche des Lebensstandards berücksichtigen nicht nur die Höhe des Bruttosozialproduktes, sondern auch die unterschiedliche Belastung durch Steuern und steuerähnliche Abgaben sowie bestehende Sozialleistungen. So verfügt Österreich über ein besonders ausgebautes System an sozialer Sicherheit, dessen Leistungen in Vergleichen oft nicht erfaßt werden. Die Nichtbeachtung würde eine Verzerrung im Bild solcher Vergleiche bewirken. Mittels Wohlstandsindikatoren (z. B. Besitz von Pkw oder Fernsehgerät, Energieverbrauch, Bildungswesen) versucht man, die schwer meßbare Höhe des Lebensstandards in verschiedenen Staaten in den Griff zu bekommen. Unterschiedliche Lebensgewohnheiten und Wirtschaftssysteme können dieses Bild stark verändern. Insbesondere im Zusammenhang mit dem + Umweltschutz wurde in den letzten Jahren immer mehr von Lebensqualität anstelle des rein quantitativ meßbaren Lebensstandards gesprochen. Lebensqualität erfaßt nicht nur die meßbaren Wohlstandsfaktoren, sondern auch die besonderen Umweltbedingungen, die Reinheit von Luft und Wasser, den Wohnwert von Wohnungen und Häusern (Ruhelage), weiters die Auswirkungen des Verkehrs auf das menschliche Leben. Eine bestmögliche Lebensqualität wird immer mehr zu einem vordringlichen Ziel der Gesellschaftspolitik.

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