Entwicklungshilfe

umfaßt Hilfsmaßnahmen der wirtschaftlich höher entwickelten Staaten zur Förderung der wirtschaftlich weniger entwickelten Länder. Entwicklungshilfe wird sowohl im Rahmen internationaler Organisationen als auch durch zwischenstaatliche Zusammenarbeit geleistet. Eine exakte Zuordnung der Staaten zur Gruppe der + Entwicklungsländer ist nicht möglich: Durch wichtige Rohstoffe, insbesondere Rohölvorkommen, sind zahlreiche ehemalige Entwicklungsländer in eine günstigere wirtschaftliche Lage gekommen. Dies gilt insbesondere für die »Schwellenländer«, die eine erste Phase der Industrialisierung er reicht haben und sich schon in einer Phase (Schwelle) der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung befinden. Auch innerhalb der einzelnen Entwicklungsländer gibt es stärkere Unterschiede im Entwicklungsgrad: So kann in einzelnen Landesteilen eine beachtliche Industrialisierung gegeben sein, während in anderen Regionen sich eine deutliche Unterentwicklung zeigt. Dennoch zeigen sich in unserer Zeit immer noch bedeutsame und zum Teil zunehmende Unterschiede zwischen entwickelten und unterentwickelten Staaten. Die Entwicklungshilfe wird damit zu einer der wichtigsten Fragen der internationalen Politik und eine wesentliche Voraussetzung für eine weltweite wirtschaftliche und polititsche Konsolidierung. So insbesondere auch für eine Sicherung des Weltfriedens. Grundidee der Entwicklungshilfe ist »Hilfe zur Selbsthilfe«.

Sie verfolgt das Ziel, durch Projekte, die gemeinsam mit den Entwicklungsländern verwirklicht werden, die bestehenden Mängel zu beseitigen sowie das Ziel, den privaten Kapitalstrom bzw. die heimische Kapitalbildung aus öffentlichen Mitteln zu ergänzen. Die Länder der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung der Industrieländer) leisteten 1991 insgesamt 0,33% ihres Bruttosozialprodukts an Entwicklungshilfe. Über diesem Durchschnitt liegen vor allem die skandinavischen Länder, darunter die USA, im ungefähren Durchschnitt Österreich und auch die Schweiz. Die Entwicklungshilfe wird heute insbesondere durch internationale Organisationen geleistet. Viele dieser Organisationen sind Zweigorganisationen der Vereinten Nationen:

  • FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation)
  • UNESCO (Spezialorganisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)
  • UNIDO (Spezialorganisation für Industrialisierung der Entwicklungsländer) mit Sitz in Wien
  • WHO (Weltgesundheitsorganisation)

Für die multilaterale (von mehreren Staaten gleichzeitig geleistete) Entwicklungshilfe ist auch die Gewährung von Krediten (z. B. der Weltbank) bedeutsam. Parallel dazu wird bilaterale Entwicklungshilfe auch von
Staat zu Staat geleistet. Ihre Maßnahmen sind Kreditgewährung, Ausbildungshilfe, Förderung von privaten Direktinvestitonen in Entwicklungsländern, aber auch Zollbegünstigungen bzw. Zollfreiheit für Waren aus Entwicklungsländern.

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