Noch bis vor kurzem wurden die Unternehmen Österreichs in den Himmel gelobt, weil sie so vorausschauend in den Osten investiert haben und durch ihre guten Verbindungen auch oft zum Zug gekommen sind, wenn wieder mal ein Unternehmen zu verkaufen war.
Genau diese Ostlastigkeit für die Österreich immer gelobt wurde, fällt den österreichischen Unternehmen nun auf den Kopf. Der Osten kollabiert und Österreich mittendrin. Der Staat hat höhere Reserven, Kapital und Garantien zur Verfügung gestellt als in Deutschland oder Großbritannien (im Verhältnis zum dortigen Finanzmarkt). War das ein Vorbote auf das, was wirklich hinter den geschlossenen Türen passiert?
Besonders irritierend ist meines Erachtens die Tatsache, dass wieder einmal typisch „Österreichisch“ versucht wird alles zu verheimlichen, zu vertuschen, bis es tatsächlich zu spät ist und uns die ganze Ost-Fantasie um die Ohren fliegt. Schlussendlich wird der österreichische Steuerzahler tief für die Sünden der Unternehmen bezahlen müssen. Ganz schlimm kommt hier der altbekannte Werbespruch:
„Gehts der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut.“
Veritas referenziert auf einen Artikel in der Telegraph wo differenziert (und meines Erachtens objektiv) eingegangen wird auf das Engagement österreichischer Unternehmen im Osten Europas. Man darf gespannt sein auf die bisherigen Ost-Gewinnler wie Erste Bank, Raiffeisen International, Wienerberger & Co. Die Voestalpine hat ihr Engagement via eigenem Stahlwerk im Osten Europas auf die Schnelle abgeblasen (offiziell jetzt nur um 1 Jahr verschoben) – eins ist klar, der Wind aus dem Osten wird rauer und rauer und manche haben sich hier wohl ihr eigenes Grab geschaufelt.