Das Vorhaben der Finanzministerin Fekter, die Steuern auf Sonderabfertigungen in absehbarer Zeit abzuschaffen, wird von der Arbeiterkammer Niederösterreich strikt zurückgewiesen. Von AKNÖ- Präsident Hermann Haneder wurde der Plan kritisiert, er vertritt den Standpunkt, die Abfertigungen aus Sozialplänen seien in erster Linie dazu gedacht, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen finanziell abzusichern, die unverschuldet ihren Arbeitsplatz verloren haben. Es sei in diesem Zusammenhang vollkommen falsch, daraus eine Diskussion abzuleiten, die sich mit dem Antrittsalter für Pensionen beschäftigt, heißt es weiter vom Präsidenten der Arbeiterkammer.
Meist ist ein Abschluss von Sozialplänen dann nötig, wenn mehrere Arbeitsplätze aufgrund einer Betriebsveränderung oder eines Standortwechsels eines Unternehmens gefährdet sind. Ein Großteil der Arbeitnehmer verwendet die Abfertigungsgelder, die ihm in diesem Fall rechtlich zusteht, beispielsweise für die Tilgung von Krediten, damit die finanziellen Probleme bei dem Bezug von geringem Arbeitslosengeld nicht allzu schwer wiegen.
Der AKNÖ-Präsident Haneder erklärte weiter, der Vorschlag der Finanzministerin Fekter sei ein Versuch, um „durch die Hintertür Verschlechterungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzuführen“. Er sehe weiter die Gefahr, dass man in der Folge alle Abfertigungsbesteuerungen in Frage stelle, äußerte Haneder abschließend.
Abfertigungen und Sozialpläne sind dabei von großer Wichtigkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, was sich auch bei der Schließung des wirtschaftlich gesunden Tabakwerks in Hainburg zeigte. In diesem Fall wurde das Werk im Zuge von Maßnahmen zur Gewinnoptimierungen geschlossen, eine Notwendigkeit zur Schließung des Standortes bestand nicht.