Nach dem Desaster rund um die Immofinanz, Immoeast und Constantia Privatbank kommt es jetzt beim Strutkurvertrieb AWD anscheinend ganz dick, denn letzte Woche ist eine AWD Klage für den Kläger positiv ausgegangen und der AWD ist in 1. Instanz schuldig gesprochen worden (das Urteil ist noch nicht rechtskräftig). Der AWD wurde wegen falscher Beratung beim Verkauf von Immofinanz-Aktien zur Leistung von Schadenersatz verurteilt.
Der Grund der AWD Klage war eben falsche Beratung. Ein AWD-Berater aus Österreich hatte seinem jahrelangen Freund 2006 die Immofinanz-Papiere als todsichere und mündelsichere Anlage empfohlen, welcher dieser daraufhin auch gekauft. Der Immofinanz-Käufer wusste nicht, dass er Aktien gekauft habe bzw. wusste er nicht über die Risken dieses Geschäfts. Der AWD-Berater hat auf die Aufklärung anscheinend vergessen. Der Käufer kaufte einmalig um € 1.500,- Immofinanz-Aktien und sparte monatlich € 150,- in Immofinanz-Aktien an (später wurde dieser sogar auf € 200,- erhöht). Die zu Schluss unterschriebene Beraternotiz wurde als reine Formsache von beiden Seiten beurteilt.
Nachdem die Aktien an Wert verloren, stellte der Käufer seinen monatlichen Ansparplan ein und verkaufte seine Aktien und klagte gleichzeitig AWD auf die Zahlung des Differenzbetrages. Dieser Klage wurde nun in 1. Instanz stattgegeben und der AWD muss nun den Differenzbetrag bezahlen (wenn Urteil rechtskräftig).
Diese AWD-Klage und das Urteil könnten richtungsweisend sein, denn bisher gibt es 1.800 Beschwerden beim VKI und dieser überlegt über eine AWD-Sammelklage. Für den AWD können diese Klagen wirklich teuer werden, denn bei den Immofinanz und Immoeast Wertpapieren sind beträchtliche Werte vernichtet worden. Conserio vermutet, dass die AWD sich schlussendlich klag- und schadlos an jedem einzelnen selbstständigen Berater halten wird, denn die AWD-Strukturen und Regeln würden so eine Beratung von vorherein ausschließen.
Bei der AWD in Österreich gibt es bisweilen noch keine neuen Erkenntnisse wer der neue Österreich Chef werden wird. Wolfgang Passer ist im Oktober zurückgetreten und bisweilen gibt es auch noch keinen Nachfolger. In Deutschland hingegen putzt sich der AWD mit neuen „Chef-Beratern“ auf, denn der frühere Regierungsberater Bert Rürup (Rürup Rente) wird jetzt federführend die AWD als Chef-Ökonom beraten. Es liegt sehr nahe, dass Bert Rürup nichts anderes als ein Feigenblatt für den AWD sein wird.
Auf alle Fälle wird es die nächsten Monate spannend werden, denn neben den Klagen leidet vor allem der Name AWD darunter und die Ergebnisse des AWDs Österreich sind erst in jüngster Vergangenheit dramatisch zurückgegangen.