Aktie oder Anleihe

Gerade nach einer langen Phase wirtschaftlicher Depression und gering verzinsten Spareinlagen, steigt die Nachfrage nach höher verzinslichen Anlageformen, welche eine bessere Rendite versprechen. Um spätere Verluste und Enttäuschungen jedoch vermeiden zu können, sollte bereits vor Verkauf gründlich über Vor- und Nachteile nachgedacht werden und auch der Ernstfall einer negativen Gesamtentwicklung einkalkuliert werden.

Für wen eignen sich Anleihen und Aktien?
Sowohl die Aktie als auch die Anleihe stellen eher Anlageformen größerer Unternehmungen dar. Doch auch auf private Anleger haben beide aufgrund ihrer hohen Renditechancen stets eine Anziehung ausgeübt. Generell gilt dabei jedoch, dass nur derjenige in den Wertpapierhandel einsteigen soll, der im Notfall auch den Gesamtverlust des angelegten Kapitals hinnehmen kann, denn bei beiden Anlageformen, gibt es keine Garantie für den Rückerhalt der Anlagesumme.

Vorteile von Aktien und Anleihen
Wie bereits angesprochen, besteht ein wesentlicher Vorteil dieser Anlageformen in der Chance auf eine hohe Rendite. In diesem Punkt übertrifft die Aktie zudem die Anleihe deutlich, da nicht selten Renditen von 100% und mehr verzeichnet werden. Anleihen bieten demgegenüber eine geringere Rendite von zumeist 5 – 10 % p.a., übertreffen damit jedoch klassische Anlageformen deutlich. Der Grund für diese Differenz liegt dabei im unterschiedlichen Verhältnis des Anlegers zum ausgebenden Unternehmen. Während der Aktionär einen partiellen Eigentumsanteil am Unternehmen erhält, wird der Anleihennehmer nicht Miteigentümer des Unternehmens, sondern gewährt diesem nur ein privates Darlehen, welches verzinst an den Darlehensgeber zurückgezahlt wird. Dafür unterliegen die Rückzahlungen jedoch keinen Kursschwankungen. Die Zahlungshöhen können daher relativ sicher einkalkuliert werden und nur durch den Bankrott der Firma ausfallen.
Weiterhin bietet jede Aktie eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit durch eine Dividendenzahlung im Rahmen einer Ausschüttung, sofern das Geschäftsjahr günstig verlief.

Nachteile von Aktien und Anleihen
Nachteilig wirkt sich bei beiden Anlagen der mögliche Totalverlust des Kapitals bei Bankrott des Unternehmens aus. Zudem schwanken die Kurse von Aktien weitaus stärker, als der von Anleihen, sodass die Verlusthöhe hier größer ausfällt. Anleihen gewähren demgegenüber meist nur geringere Gewinnchancen.

Tipps
Der berühmte „Notgroschen“ sollte aufgrund des möglichen Totalverlustes des Kapitals niemals in eine solche Anlage eingelegt werden, sondern besser in eine sichere Anlageform investiert werden. Auf die Liquidität des Unternehmens sollte daher unbedingt geachtet werden. Ebenso sollte nicht auf einen einzelnen Wert im Depot gesetzt werden, sondern der Anlagebesitz auf mehrere Anlagen gestreut werden, um die negative Entwicklung einer Position durch andere Positionen abfangen zu können.

Fazit
Aktien eignen sich vor allem für risikobereite Anleger, die etwas Kapital übrig haben und auf sehr hohe Renditen setzen. Anleihen versprechen geringere, aber dennoch hohe Renditen mit etwas mehr Sicherheit. Bei beiden Anlagen handelt es sich jedoch um Risikoanlagen, die eine gründliche Information über das Unternehmen erforderlich machen.

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