Stresstest – Was ist ein Stresstest?

Ein Stresstest ist ein Mittel im Risikomanagement. Über die Animation verschiedener (extremer) Szenarien, ausgelöst durch die starke Veränderung einzelner Parameter, werden die Auswirkungen simuliert. Diese Stresstests wurden eingeführt, da Szenarien auftraten, die mit dem Value at Risk – einem Modell zur Berrechnung einer Risikoposition – nicht berrechnet werden konnten. Der Stresstest diente zur Ergänzung zum Value at Risk.
Bei einigen Banken und Versicherungsgesellschaften sind Stresstests gesetzlich vorgeschrieben, um mit Krisensimulationen die Auswirkungen auf die Eigenkapitalsituation zu berechnen und eine eventuelle Unternehmenskrise abzuwenden.
Die veränderlichen Faktoren, die zum worst case, also zur Krise, führen können sind z.B. steigende bzw. fallende Zinsen und Rohstoffpreisveränderungen. Auch Aktienhausse bzw. -baisse und Devisenkursänderungen, z.B. Veränderung des Euro-Wertes, angegeben in Dollar, können solche extremen Szenarien auslösen. Besonders die Griechenlandkrise 2009/2010 hat EU-Institutionen dazu bewegt, das europäische Bankensystem einem Stresstest zu unterziehen.
Das allgemeine Ziel solcher Stresstests ist die Stabilisierung des weltweiten Bankensystems. Dabei sollen Schwachstellen, die im Falle einer Störung des Markes existenzielle Auswirkungen hätten, aufgezeigt und später behoben werden. Außerdem sollen die Auswirkungen auf die Liquidität eines Unternehmens aufgedeckt werden und die Stabilität der Kernkapitalquoten nachgewiesen werden.

Hinterlassen Sie eine Antwort