Für Unternehmen gibt es vielfältige Möglichkeiten an Kapitalgeber zu gelangen und damit einen Investor zu finden. Das Unternehmen, Investoren zu finden ist vielfältig. Welche dabei für ein Unternehmen sinnvoll und verfügbar sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Kleinen bis mittelgroßen Unternehmen bietet sich die Chance durch Venture Capital – auch Risiko- oder Wagniskapital genannt – das Eigenkapital zu erhöhen. Bei dieser Kapitalbeschaffungsform kaufen professionelle Gesellschaften einen Anteil eines Unternehmens und werden somit Gesellschafter.
Diese Venture Capital Gesellschaften (VCG) haben sich darauf spezialisiert, kleine und mittelständische Firmen zu bewerten und über einen Anteilskauf mit Eigenkapital zu versorgen. Chancen bestehen einerseits dadurch, dass es sich bei den VCG i.d.R. um Branchenspezialisten handelt. Das bedeutet, dass sich die VCG auf bestimmte Branchen fokussiert haben, in denen Sie investieren, gleichzeitig aber auch als eine Art interne Unternehmensberatung mit Fachwissen fungieren. Andererseits bietet Venture Capital besonders jungen, innovativen Unternehmen die Chance auf Cash Inflow, welche noch nicht über die notwendigen Sicherheiten verfügen, um kostengünstige Kredite von Banken zu erhalten. Risiken bestehen jedoch darin, dass man nun nicht mehr alleiniger Gesellschafter ist, sondern „Fremde“ Mitgesellschafter hat, auch wenn diese in der Regel nur eine Minderheitsbeteiligung anstreben. Desweiteren sollte man darauf achtgeben, dass die VCG nicht durch weitere Kapitalerhöhungen anstrebt, mittelfristig eine Mehrheit an der Gesellschaft zu übernehmen. Genau Recherche im Voraus über die VCG können da hilfreich sein. Letztlich ist Venture Capital eine relativ teure Finanzierungsmöglichkeit, die erwarteten Renditen der VCG liegen bei rund 15-20% pro Jahr und sollten daher nur gewählt werden, wenn keine Alternative verfügbar ist. Weiterhin gibt es eine Reihe an öffentlichen Förderungen, beispielsweise durch die KfW oder die Bundesländer. Es lohnt sich diese Angebote zu recherchieren. Häufig gibt es Gründungszuschüsse und Kredite zu besonders günstigen Konditionen. In jedem Falle ist bei Venture Capital als auch bei öffentlichen Förderungen darauf zu achten, dass ein vernünftiger Businessplan vorhanden ist. Anleitungen dazu finden sich vielfach im Internet, zum Beispiel bei den IHKs.
Für mittelgroße bis große Unternehmen bietet es sich an, über ein sog. Initial Public Offering (IPO), also einen Börsengang, an Investoren zu gelangen. Chancen bestehen darin, dass ein breiter Pool an Investoren erreicht werden kann, der unkompliziert Anteile an Ihrem Unternehmen erlangt und somit schnell eine größere Kapitalsumme zusammenkommt. Desweiteren gibt es ein attraktives Steuerungspotential, etwa durch stimmrechtslose Aktien, bei dem Investoren Aktien erwerben, ohne jedoch bei einer Hauptversammlung mitabstimmen zu dürfen. Rechtlich ist ein IPO dennoch äußerst kompliziert. Um die professionelle juristische Hilfe kommt man nicht herum. Auch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass erhöhte Kosten durch erhöhte Publizitätspflichten entstehen und eine Buchhaltung nach IFRS/ IAS anstatt „nur“ nach UGB notwendig werden kann.
