Pension: So wird das Pensionsantrittsalter in Österreich steigen!

Die Österreicher müssen später in Pension gehen. Die politischen Parteien sind sich einig, dass das Pensionssystem in seiner aktuellen Form langfristig nicht finanzierbar ist. Ein erster Schritt zur Anhebung des Pensionsalters wurde im Zuge des zur Budgetkonsolidierung notwendigen Sparpakets beschlossen. Eines ist aber auch klar: Weitere Schritte werden folgen.

Das offizielle Pensionsalter liegt in Österreich bei 65 Jahren für Männer, beziehungsweise 60 Jahren für Frauen. Aufgrund der hohen Zahl von Frühpensionen beläuft sich allerdings das faktische Pensionsalter in Österreich auf 59 Jahre. Im jüngst vorgelegten Sparpaket hat die Regierung das Ziel formuliert, die Zahl der Frühpensionen zu senken und in diesem Zug das faktische Pensionsalter anzuheben. Waren bisher für den Antritt einer vorzeitigen Pension, einer sogenannten Korridor-Pension, 37,5 Dienstjahre notwendig, so werden es künftig 40 Dienstjahre sein.

Auch die hohe Zahl der Invaliditätspensionen soll gesenkt werden. Für Menschen unter 50 soll es künftig prinzipiell nicht möglich sein, aufgrund von Arbeitsunfähigkeit in Pension zu gehen. In solchen Fällen soll ein Reha-Geld ausbezahlt werden, mit dem Ziel, die Arbeitsfähigkeit des Betroffenen wiederherzustellen.

Abseits der Maßnahmen im Sparpaket geht die Debatte um das Pensionsantrittsalter in Österreich noch viel weiter. Auch am offiziellen Pensionsantrittsalter wird gerüttelt. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl fordert eine schrittweise Anhebung. Geht es nach Leitl, so sollen Österreicher in 10 Jahren mit 67, in 20 Jahren mit 69 Jahren in Pension gehen. Die Gewerkschaft ist über diesen Vorschlag freilich alles andere als begeistert. Auch in der Bevölkerung gibt es eine breite Anlehung. In einer Umfrage des Linzer market-Instituts lehnen zwei Drittel der Befragten Leitls Vorschlag ab.

Moderat klingen Leitls Vorschläge im Vergleich zu jener Debatte, die derzeit auf EU-Ebene stattfindet. EU-Sozialkommissar Laszlo Andor geht noch einen Schritt weiter. Aus seinen jüngst vorgelegten Vorschlägen zum Pensionssystem geht hervor, dass im Jahr 2060 Männer in der EU bis zu 72. Lebensjahr arbeiten sollen.

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