Die alte Börsenweisheit „Sell in May and Go away“ könnte auch heuer wieder stimmen, denn historische Untersuchungen zeigen, dass dieser Ausspruch seine Berechtigung hat. Diese Untersuchungen zeigen auf, dass fast die gesamte Börsenperformance in den Monaten zwischen November bis April stattfindet und die Performance zwischen Mai und Oktober gegen Null geht. Warum ist das also so, dass zwischen Mai und Oktober an den Börsen selten eine positive Performance zu sehen ist?
Nun, das liegt wohl größtenteils daran, dass die wesentlichen Börsenplayer ihre Sachen packen und auf Urlaub gehen und die wesentlichen Entscheidungen nicht vor, während bzw. kurz nach dem Urlaub getroffen werden, sondern zu Zeitpunkten, bei denen es in der Regel keinen oder nur wenig Urlaub gibt. Wohl aus diesem Grund lässt sich ableiten, dass sich an den Börsen in diesen Monaten selten etwas tut.
Der Schluss liegt nun nahe, dass sich zu diesen Zeiten eine Seitwärtsbewegung gibt. Ja das ist richtig, aber es kann auch zu richtig großen Abstürzen kommen. Es gibt zu diesen Zeiten auch keine Entscheidungsträger, die korrigierend eingreifen, daher sind diese Zeiten sehr anfällig für das Spekulative. In diese Zeiten fallen z. B. folgende große Börsenabstürze:
- Börsencrash Oktober 1987
- Kuwaitkrise August 1990
- Asienkrise Juli 1997
- 9/11 im September 2001
- Lehman Pleite im September 2008
Außerdem ist die große Berichtssaison ebenfalls schon vorbei.
Sie sehen, die Regel bzw. der Spruch „Sell in May and Go away“ hat schon seine Berechtigung. Leider spielt die neue Wertpapier KESt hier nicht mit, dass sie alte Positionen nun verkaufen und diese im Herbst wieder neu kaufen. Falls Sie das tun, so gilt das als Neukauf und der Neukauf würde bei einem Verkauf der Wertpapier KESt unterliegen.