In Österreich sind die Sparzinsen zum zweiten Quartal dieses Jahres zwar erhöht worden, die Kreditzinsen wurden allerdings ebenso erhöht. Die Österreichische Nationalbank teilte mit, die inländischen Privatbanken hätten damit die geplante Leitzinserhöhung der EZB (Europäischen Zentralbank) vorweggenommen, wie es schon in der Vergangenheit der Fall war. Damit befanden sich sowohl die Kredit- als auch die Sparzinsen unterhalb des Zinsniveaus des Euroraumes.
Die vor der Erhöhung der EZB bereits gestiegenen Zwischenbankzinsen hätten sich auf die Zinssätze für Privatkunden ausgewirkt, nachdem die Europäische Zentralbank den Leitzins auf 1,5 Prozent angehoben hatte, was einer Steigerung von 0,25 Prozent entsprach. Die Sparzinsen sind dabei vor allem bei kurzen Laufzeiten für Neukunden im zweiten Quartal des Jahres auf 2,25 Prozent bei ein bis zweijährigen Anlagen gestiegen. Längerfristige Festgeldanlagen, also bei Sparlaufzeiten von mehr als 2 Jahren waren allerdings nur einer eher geringeren Steigerung von 0,12 Prozentpunkten unterworfen. Damit liegen die Zinsen unter der aktuellen Inflationsrate von etwa 3,7 Prozent in Österreich, aber auch unter den Sparzinsen, die im gesamten Euroraum möglich sind (aktuell nämlich 3,25 Prozent bei ein bis zweijährigen Spareinlagen).
Kredite wurden auf der anderen Seite für die Österreicher aber auch deutlich teurer, Wohnbaukredite erreichten im Juni einen Zinssatz von 2,82 Prozent, Konsumentenkredite erfuhren eine Zinssteigerung auf insgesamt 5,02 Prozent. Nichtsdestotrotz lagen die österreichischen Kreditinstitute aber auch damit unter dem durchschnittlichen Niveau der Eurozone, in der Konsumentenkredite einen Zinssatz von 6,66 Prozent aufweisen und Wohnbaukredite Zinsen von 3,84 Prozent aufweisen.
Firmen sehen sich vor allem bei Krediten von mehr als einer Million Euro mit deutlich höheren Kreditzinsen konfrontiert, der Satz stieg durchschnittlich von 2,29 Prozent auf stolze 2,67 Prozent.