Die Rettungsgasse in Österreich

Seit 1.1.2012 gilt: Rettungsgasse bilden. Wieder mal bringt die Jahreswende neben Sekt und Feuerwerk auch ein neues Gesetz mit sich. Ab Anfang 2012 ist die Rettungsgasse Pflicht. Damit ist Österreich jedoch nicht das erste Land, auch in einigen unserer Nachbarländer, wie Deutschland, Slowenien oder Tschechien, funktioniert die Bildung der Rettungsgasse bereits reibungslos.
Doch mit der neuen Regelung tauchen auch viele Fragen und Unklarheiten auf.

Was genau ist die Rettungsgasse eigentlich und wie funktioniert sie?

Die Rettungsgasse ist eine Fahrspur für Einsatzfahrzeuge auf Autobahnen und Schnellstraßen. Um diese Fahrspur zu bilden müssen bei Staubildung die Fahrzeuge auf der rechten Fahrspur ganz an den rechten Fahrbahnrand fahren, jene der linken Fahrspur müssen an den linken Fahrbahnrand lenken. Bei Autobahnen oder Autostraßen mit mehr als zwei Spuren wird die Rettungsgasse zwischen dem linken und dem daneben liegenden Fahrstreifen gebildet. Dadurch entsteht zwischen den Fahrzeugkolonnen eine eigene Fahrspur für Einsatzfahrzeuge.

Ziel der Rettungsgasse ist es natürlich, bei Unfällen eine rasche Versorgung zu sichern. Sie soll ein schelles Eintreffen und Vorankommen der Einsatzkräfte ermöglichen, eine bessere Zufahrt für schwere Einsatzfahrzeuge bieten, Behinderungen auf dem Pannenstreifen durch defekte Fahrzeuge oder unerlaubte Benutzung verhindern und eine schnelle Versorgung und Bergung von Verletzten ermögichen. Außerdem soll sie zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen, da Aufräumarbeiten schneller von Statten gehen sollen und somit der Verkehr schneller wieder geregelt abläuft.
Berichten aus Deutschland zu Folge sollen dadurch Zeitersparnisse von bis zu 4 Minuten möglich sein. Pro Minute steigt die Überlebenschance um rund 10%.

Natürlich hat auch die meist verherrlichte Rettungsgasse seine Schattenseiten. Seit Dezember läuft die Info-Kampagne, die dem Staat satte drei Millionen Euro kostet. Dazu kommen 1,8 Millionen Euro für Anzeigen und Millionen für Plakate, Schilder und Überkopf-Wegweiser auf den heimischen Autobahnen und Schnellstraßen. Doch damit ist die Info-Kampagne noch nicht beendet. Im Frühjahr 2012 startet Teil zwei der Kampagne, um auch die Ausländer zu informieren. Millionen für eine Regelung, die laut ÖAMTC nutzlos und überteuert ist.

Wer sich nicht an die Regel hält, muss mit Geldbußen in der Höhe von 72 bis zu 2.180 Euro rechnen. Damit sollen die Werbekosten wohl wieder eingebracht werden.

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