Altersteilzeit in Österreich: Die (möglichen) Änderungen

Die Altersteilzeit bietet die Möglichkeit, den Übergang in die Pension vorzubereiten. Dies geschieht mittels einer Reduzierung der Arbeitszeit oder aber auch eine vorzeitige Beendigung der aktiven Tätigkeit. In Österreich ist der Arbeitsmarktservice(AMS) für die Auszahlung der Förderung zuständig. Die Altersteileit wurde im Januar 2000 im Rahmen eines Paktes für ältere Arbeitnehmer eingeführt; vier Jahre später wurde der Zugang zur Förderung erheblich verschärft.

In Österreich befinden sich derzeit 16.400 Personen in Altersteilzeit, die Kosten dafür betrugen 2011 in etwa 270 Millionen Euro. In den 11 Jahren seit Einführung des Förderungsgesetzes wurden aus dem Budgettopf der Arbeitslosenversicherung rund 3.5 Milliarden Euro ausgezahlt.

Kritik gibt es am derzeitgen Modell unter anderem von der SPÖ und der ÖVP. So wird angezweifelt, ob die Altersteilzeit dem Ziel das faktische Rentenantrittsalter zu erhöhen zuträglich ist. Momentan können Frauen ab 53 und Männer ab 58 Jahren die Altersteilzeit in Anspruch nehmen. Kritisiert wird insbesondere das Blockmodell bei dem Arbeitgeber bis zu 50% ihrer Kosten ersetzt bekommen. Gibt es eine kontinuierliche Arbeitszeit, beträgt der Kostenersatz bis zu 90%. Beim Blockmodell, beispielsweise einer geblockten Arbeitszeit von 5 Jahren, arbeitet der Arbeitnehmer zweieinhalb Jahre Vollzeit und ist dann dieselbe Zeit faktisch frei. SPÖ-Pensionistenminister Karl Blecha fordert das Recht der Pensionisten ein, ihre Arbeitszeit zu reduzieren aber nicht zu blocken.

Als Vorbild wird das Skandinavische Vorsorgemodell angesehen, wo versucht wird, die Mitarbeiter möglichst lange im Arbeitsprozess zu halten. So soll das faktische Rentenantrittsalter mittelfristig auf 62 Jahre angehoben werden. Zusätzlich fordert Blecha umfangreiche gesundheitliche Vorsorgeuntersuchungen für Mitarbeiter ab einem Alter von 45 Jahren. Dies diene dazu, die Menschen länger fit zu halten. Sollte absehbar sein dass ein Mitarbeiter in seinem derzeitigen Beruf nicht bis zu einem Alter von 65 Jahren arbeiten kann, sollte er rechtzeitig umgeschult werden.

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